Die Öffentliche Bestellung von Sachverständigen

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In vielen technischen Bereichen unseres täglichen Lebens ist der Rat von Experten gefragt. So begleiten Sachverständige Bauvorhaben, stellen fest, ob aus technischer Sicht Bauwerke und Bauteile oder beispielsweise auch Ausstattungen wie in der Elektrotechnik und des Maschinenbaus entsprechend der Regeln der Technik ausgeführt sind, ergründen die Ursachen hierfür und weisen aus, welche Maßnahmen und finanziellen Aufwendungen mit der Beseitigung festgestellter Unregelmäßigkeiten verbunden sind.

Die Anforderungen an einen Sachverständigen sind demgemäß hoch. Er muss nicht nur über eine überdurchschnittliche Sachkunde auf seinem Gebiet verfügen, sondern auch in der Lage sein, seine Expertise Laien verständlich zu machen.

Wegen der hohen Anforderungen, die mit der öffentlichen Bestellung und Vereidigung verbunden sind, genießen öffentlich bestellte und vereidigte Sachverständige, deren Bezeichnung gesetzlich geschützt ist, einen guten Ruf in der Fachwelt, der ihnen Wettbewerbsvorteile verleiht. Überdies sind die Gerichte gesetzlich verpflichtet, in der Regel nur öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständige Gutachtenaufträge zu erteilen. Dies führt dazu, dass ein wirtschaftlich bedeutendes sowie besonders herausforderndes und mit sehr hoher Verantwortung verbundenes Tätigkeitsfeld ganz überwiegend den öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen zufällt.

Das Seminar informiert interessierte Expertinnen und Experten über die Möglichkeiten, Aufgaben und Verantwortlichkeiten eines öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen und vermittelt ihnen darüber hinaus Grundlagenkenntnisse über den Begutachtungsprozess, die Anforderungen und den Inhalt eines Gutachtens und das rechtliche Umfeld der Tätigkeit eines Gerichtssachverständigen.

Das Seminar wendet sich an Ingenieurinnen, Ingenieure, Architektinnen und Architekten, welche gutachterlich tätig sind oder gutachterlich tätig werden wollen und die öffentliche Bestellung und Vereidigung als eine Möglichkeit der beruflichen Weiterentwicklung in den Blick genommen haben.

Ziel des Seminars ist es,

• den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eine fundierte Basis für die Entscheidung, ob sie den Weg der öffentlichen Bestellung und Vereidigung gehen wollen, zu geben;
• darüber hinaus grundlegende Fachkenntnisse zu vermitteln, deren Beherrschung eine Voraussetzung für die öffentliche Bestellung und Vereidigung darstellt;
• sowohl aus Sicht eines Sachverständigen als auch aus Sicht eines Juristen und Richters die Sachverständigentätigkeit zu beleuchten.

Schwerpunkte:

1. Aus der Sicht des Sachverständigen:

• Einführung in das Sachverständigenwesen, Aufgaben, Arten, Historie
• Rechtliche Grundlagen für die Bestellung von Sachverständigen
• Qualifikation, Rechte und Pflichte, der Weg zur öffentlichen Bestellung
• Bearbeitung, Prüfungspflichten, Rücksprache bei Gerichtsaufträgen
• die Ortsbesichtigung aus Sicht des Sachverständigen
• Inhalt und Aufbau eines schriftlichen Gutachtens
• die mündliche Anhörung
• Checklisten, Abrechnung nach JVEG

1. Aus der Sicht eines Juristen / Richters:

• Zweck des Gutachtens aus juristischer Sicht
• die Rolle des Sachverständigen im gerichtlichen Verfahren
• die Rollen der übrigen Verfahrensbeteiligten
• Verfahrensarten und Verfahrensgrundsätze
• Überblick über das materielle Recht im Zivilverfahren mit Bezug zur Sachverständigentätigkeit
• die Auswahl des Sachverständigen durch das Gericht
• Auftragsannahme und Kommunikation mit dem Gericht
• die Haftung des Sachverständigen
• Ortsbesichtigung und Bauteilöffnung
• das schriftliche Gutachten
• das mündliche Gutachten / die Vernehmung des Sachverständigen
• Besorgnis der Befangenheit des Sachverständigen

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