Datum
Montag, 25.09.2023,
15:00 Uhr
-
17:30 Uhr
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Veranstaltungsort
Digitaler Lernraum der
Architektenkammer Niedersachsen
Online
Wie lassen sich bestehende Gebäude ohne gestalterisch drastische Eingriffe oder bauphysikalische Probleme mit den Klimazielen in Einklang bringen? In diesem Seminar werden gute Konzepte für mehr Energieeffizienz und Nachhaltigkeit anhand von zwei Denkmalen exemplarisch aufgezeigt, die auch vorbildhaft für andere Bestandsgebäude sein können.
Wenn Deutschland die nationalen und internationalen Klimaziele erreichen will, ist der Gebäude- und Bausektor mit allein 40% der energie- und prozessbedingten Emissionen ein entscheidender Schalthebel. Trotz der Dringlichkeit einer Trendwende ist seit über einem Jahrzehnt eine Stagnation beim Einsatz Erneuerbarer Energien im Gebäudebestand festzustellen und auch die Sanierungsrate ließ sich in den vergangenen Jahren quantitativ und qualitativ nicht wesentlich steigern.
Das zukünftige Bauen wird sich also nachhaltig verändern müssen und alle Verantwortlichen im Baubereich sind gefordert, Lösungen zu erarbeiten und in die Umsetzung zu bringen. Für Planerinnen und Planer bedeutet dies insbesondere, sich laufend über den Stand der Technik zu informieren, um die Bauherrinnen und Bauherren bei ihren oft komplexen Fragestellungen zuverlässig beraten zu können. Gerade im Bestand sind bauliche, technische und finanzielle Rahmenbedingungen nur im Einzelfall zu beurteilen und müssen in enger Kommunikation vermittelt werden.
Die Veranstaltungsreihe „Grüner Montag“ richtet ihren Blick besonders auf den Bestand. Ziel ist es, die Planenden ebenso wie die öffentlichen und privaten Auftraggeber auf dem Weg zur passenden baulichen Lösung zu unterstützen. Anhand von Fallbeispielen werden jeweils konkrete Lösungsstrategien vorgestellt.
Vorträge:
Ressource Kulturerbe. Bestand und Denkmäler neu denken
Architektin Dr.-Ing. Christina Krafczyk,Präsidentin des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalschutz, Hannover
Alte Wassermühle Fischerhude
Die Energetische Sanierung eines Denkmals und 5 Jahre danach!
Architekt Ralf Jenßen, Energieberater für Baudenkmale (WTA), Ottersberg
Die anstehende Umnutzung eines Restaurants zu einem Wohnhaus mit Einliegerwohnung war Anlass einer grundlegenden energetischen Sanierung dieses Denkmals. „Das Projekt zeigt beispielhaft, wie Denkmalschutz, Wohnkomfort, Wärmeschutz und Eingliederung in die optische Struktur des Dorfes in einem innovativen und konsequenten Prozess in Einklang gebracht werden können. Der Einsatz von nachhaltigen Baumaterialien in Verbindung mit einem Niedertemperatur-Wandheizsystem erzeugt ein komfortables Raumklima und gibt dem sanierten Gebäude eine unverwechselbare Ästhetik“, so begründete die Jury die Verleihung des 3. Platzes beim Landespreis der „Grünen Hausnummer“ 2017.
Energetische Sanierung eines Gulfhofes
Landespreis der Grünen Hausnummer Niedersachsens 2023
Tjarko Tjaden, Klimaschutzmanager und Bauherr sowie Architekt Johann Busker, Großefehn
Der unter Denkmalschutz stehende Gulfhof von 1914 wurde zu einem KfW-Effizienzhaus 70 saniert. Der Erhalt der Bausubstanz und des Gebäudecharakters war für Familie Tjaden dabei sehr wichtig, ebenso wie gemeinschaftliches Wohnen im Rahmen einer Hofgemeinschaft mit solidarischer Landwirtschaft. Den Effizienzstandard konnten die Tjadens mit viel Eigenleistung und im Dialog mit Architekten, Ingenieuren und der Denkmalschutzbehörde umsetzen. Aus der Begründung der Jury: „Die rundum sehr gelungene Sanierung des denkmalgeschützten Gulfhofs in Verbindung mit dem neuen Wohnkonzept der Hofgemeinschaft hat die Fachjury sehr beeindruckt. Das Projekt ist nicht nur insgesamt ästhetisch sehr ansprechend, sondern auch ein gutes Bespiel für die nachhaltige Weiternutzung großer landwirtschaftlicher Gebäude, das den Herausforderungen des Klimawandels und einer sich wandelnden Gesellschaft in besonderer Weise Rechnung trägt.“
GRÜNER MONTAG: Eine Veranstaltungsreihe der Architektenkammern in Bremen und Niedersachsen und der Klimaschutzagenturen des Landes Bremen (energiekonsens) und des Landes Niedersachsen (KEAN) in Kooperation mit proKlima Hannover.
Weitere Informationen zum Ablauf der Online-Seminare der Architektenkammer Niedersachsen finden Sie unter dem Menüpunkt "Teilnehmerinformationen".
Die Veranstaltung wird für die Verlängerung der Eintragung in der Energieeffizienz-Expertenliste mit 3 Unterrichtseinheiten (UE) Wohngebäude, 3 UE Nichtwohngebäude und 3 UE Energieaudit DIN 16247 angerechnet.
Referenten
Gebühr
Zielgruppe
Architekt*innen, Energieberater*innen, Absolvent*innen, Ingenieur*innen
Anrechenbarkeit
Die Veranstaltung entspricht 3 Fortbildungsstunden / Unterrichtseinheiten à 45 Min.
Veranstaltungsnummer
1223-037
Veranstalter
Architektenkammer Niedersachsen
Fortbildungsakademie
Tel.: 0511 28096-61
fortbildung(at)aknds.de
Kooperationspartner
Architektenkammer der Freien Hansestadt Bremen,
energiekonsens,
Klimaschutz und Energieagentur Niedersachsen,
proKlima - Der enercity-Fonds