Datum
Donnerstag, 27.05.2021, 09:00 Uhr – 17:00 Uhr
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ecos office center hannover-süd
Hildesheimer Str. 265 - 267
30519 Hannover
Bauabläufe sind heute immer mehr gestört. Alle am Bau Beteiligten haben darunter zu leiden. Während der Bauausführung wird alles daran gesetzt, das Bauvorhaben fertigzustellen, bei den späteren Forderungen von Mehrkosten durch Auftragnehmer und deren Prüfung durch Auftraggeber entstehen dann regelmäßig Auseinandersetzungen.
Das Seminar wird durch einen praxiserfahrenen Baurechtler und einen sachverständigen Bauingenieur im Team gehalten. Aus baurechtlicher und baubetrieblicher Sicht werden die Themen Behinderung, Behinderungsschaden, Verzug und Vertragsstrafe erörtert.
Ausgehend vom Bauvertrag werden die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien im Hinblick auf Vertragsfristen, Verzug und Vertragsstrafe dargestellt. Einen besonderen Schwerpunkt des Seminars bildet die baubetriebliche Darlegung der Auswirkungen der vom Auftraggeber verschuldeten Behinderung im Hinblick auf Fristverlängerungen und die Ermittlung des Behinderungsschadens bzw. von Mehrkosten nach den strengen Vorgaben der Rechtsprechung, die ein Auftragnehmer zu beachten hat. Vertragsstrafenklauseln in Allgemeinen Geschäftsbedingungen und die dazu ergangenen neuen Urteile werden eingehend erläutert.
Anhand einschlägiger Rechtsprechung wird den Teilnehmern dargestellt, welche vertraglichen Regelungen sich empfehlen, welche Vorkehrungen im Falle einer vom Auftraggeber verschuldeten Behinderung getroffen werden müssen und wie berechtigte Ansprüche baubetrieblich nachgewiesen und baurechtlich durchgesetzt werden können. Darüber hinaus wird ebenso aufgezeigt, wie Ansprüche von Auftragnehmern geprüft werden können, um unberechtigte Forderungen abzuwehren. Ziel des Seminars ist es, durch fundiertes Grundlagenwissen den Kooperationsgedanken der am Bau Beteiligten zu fördern, damit Bauen allen wieder Spaß macht.
Seminargliederung:
Behinderung, Verzug
- Vertragsfristen
- Behinderung, Behinderungsanzeige, Behinderung durch „Vorunternehmer“
- Bauzeitverlängerung
- Behinderungsschäden
- Verzug
- Vertragsstrafe und Verzugsschaden
- außerordentliches Kündigungsrecht bei mehr als 3-monatiger Unterbrechung der Arbeiten
Methodische Vorgehensweise bei der Analyse gestörter Bauabläufe
- Vertragliches Bausoll: Geplanter Bauablauf 0
- Konstruktive Leistungsänderungen: Geänderter Bauablauf 1
- Bauablaufstörungen: Gestörter Bauablauf 2
- Tatsächliche Bauausführung: Tatsächlicher Ist-Bauablauf 3
Terminliche Folgen gestörter Bauabläufe: Bauzeitänderungen
- Bauzeitverlängerung durch konstruktive Leistungsänderungen
- Bauzeitverlängerung durch Störereignisse
- zeitliche Abweichungen zum tatsächlichen Ist-Bauablauf
- Gesamtbauzeitänderung
Geltendmachung von Mehrkosten
- Baurechtliche Anforderungen, Kooperation und Konfliktmanagement
- Geänderter Preis gem. § 2 Abs. 5 VOB/B
- Zusätzlicher Preis gem. § 2 Abs. 6 VOB/B
- Schadenersatz gem. § 6 Abs. 6 VOB/B
- Entschädigungsanspruch gem. § 642 BGB
- Vereinbarung im Ingenieurvertrag von Mehrkosten bei unvorhergesehener Bauzeitverlängerung
Kostenmäßige Folgen gestörter Bauabläufe: Mehrkosten / Schadensersatz
- Leerkosten von Personal und Betriebsmitteln
- Lohn- und Stoffpreissteigerungen
- Baustellengemeinkosten
- Allgemeine Geschäftskosten
- Zusammenstellung der Mehrkosten
- Wirtschaftsmediation als innovative Konfliktlösungsmöglichkeit
Referenten
Dipl.-Wirtsch.-Ing. Frank A. Bötzkes, ö. b. u. v. SV für Bauablaufstörungen
RA Peter Thomas
Gebühr
Veranstaltungsnummer
2121-250
Veranstalter
Ingenieurkammer Niedersachsen
Florian Torlée
Tel.: 0511 39789-12
fortbildung(at)ingenieurkammer.de